Frühjahrssynode Bad Godesberg-Voreifel trifft sich in Wachtberg

Das Gemeindezentrum Wachtberg-Niederbachem. Foto: Meike Böschemeyer

Zukunftsfragen stehen in vieler Hinsicht im Zentrum der diesjährigen Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel am Samstag, 11. Juni 2016. Konkret beschäftigen sich die Abgeordneten aus den 13 Kirchengemeinden mit der Zukunft der presbyterial-synodalen Ordnung, dem Stand der Modernisierung der Jugendbildungsstätte Merzbach sowie der Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis. Ist die presbyterial-synodale Ordnung noch zukunftsfähig? Zu dieser […]

Zukunftsfragen stehen in vieler Hinsicht im Zentrum der diesjährigen Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel am Samstag, 11. Juni 2016. Konkret beschäftigen sich die Abgeordneten aus den 13 Kirchengemeinden mit der Zukunft der presbyterial-synodalen Ordnung, dem Stand der Modernisierung der Jugendbildungsstätte Merzbach sowie der Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis.

Ist die presbyterial-synodale Ordnung noch zukunftsfähig? Zu dieser spannenden Frage wird Oberkirchenrat Bernd Baucks am Nachmittag das Referat halten. Er ist Mitglied der rheinischen Kirchenleitung und dort für Finanzen und Vermögen zuständig.

Die Grundordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland ist presbyterial-synodal. Ihre Leitungsorgane setzen sich grundsätzlich aus gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden und Kirchenkreise zusammen. Sie treffen alle wichtigen Entscheidungen. Einmütigkeit lautet das Grundprinzip. „Das ist hoher Anspruch und Ausdruck selbst- und eigenständiger Entscheidungskompetenz“, unterstreicht Superintendent Mathias Mölleken. „Gleichwohl ist zu klären, inwieweit sich dieser Anspruch tatsächlich auch mit der notwendigen Verwaltung von Kirche und entsprechend zeitnahen Entscheidungserfordernissen vereinbaren lässt.“

Denn jede Tradition ist reformbedürftig, heißt es in den Synodenunterlagen. Könnten Veränderungen in Anlehnung an Politik und Wirtschaft insbesondere in Leitung und Controlling Lösungen bieten, den Auftrag der Kirche besser wahrzunehmen? Oberkirchenrat Bernd Baucks wird dieser Frage und möglichen Wirkungen nachgehen. Sein Impulsreferat bezieht auch konkrete Beispiele wie Presbyteriumswahlen, den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Dialogarbeit, Verwaltungsstrukturgesetz und nicht zuletzt die zu erwartenden Auswirkungen im Steuerbereich nach Einführung des sogenannten Trennscharfen Religionsmerkers ein. Im Anschluss folgt ein Fragegespräch.

„Grundsätzlich sollten wir das Prinzip der ‚Vor-Ort-Verantwortung‘ schützen“, meint Superintendent Mölleken. Auch unter den heutigen Rahmenbedingungen sollten Entscheidungen nicht von „oben nach unten“ durchgereicht werden, sondern einen theologischen und ebenso pragmatischen Findungsprozess durchlaufen.

Auf ihrer Tagung wählen die Synodalen am Vormittag zudem die Abgeordneten für die Landesynode, entsenden Vertreter in Ausschüsse berufen Synodalbeauftragte.

Die Synode tagt am Samstag, 11. Juni 2016, im Gemeindehaus Niederbachem der Evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg, Bondorfer Straße 18. Die Tagung ist wie immer öffentlich und beginnt um 9 Uhr mit einem Abendmahlsgottesdienst in der katholischen Kirche St. Gereon, Mehlemer Straße 5 in Wachtberg-Niederbachem. Das Ende ist für 17 Uhr geplant.