Sprache der Kunst kennt keine Grenzen

Konzentriert und mit Spaß: Selina, Maryam und Sara in der „Fälscherwerkstatt“ des August Macke Hauses. Foto: Kirchenkreis

Projekttage der Gertrud-Bäumer-Schule, Realschule der Stadt Bonn, mit Pfarrerin Antje Maurer im Macke Haus Sie bemalen selbst geformte Schalen aus Keramiplast und bringen ihr Lieblingsbild auf Leinwand: 15 Schülerinnen und Schüler der Gertrud-Bäumer-Realschule sind für drei Projekttage im Museum August Macke Haus zu Gast. Mitten drin ihre Lehrerin Antje Maurer. Die Pfarrerin hatte die Idee […]

Projekttage der Gertrud-Bäumer-Schule, Realschule der Stadt Bonn, mit Pfarrerin Antje Maurer im Macke Haus

Sie bemalen selbst geformte Schalen aus Keramiplast und bringen ihr Lieblingsbild auf Leinwand: 15 Schülerinnen und Schüler der Gertrud-Bäumer-Realschule sind für drei Projekttage im Museum August Macke Haus zu Gast. Mitten drin ihre Lehrerin Antje Maurer. Die Pfarrerin hatte die Idee für diese besondere Aktion. „Ich lebe hier auch meine eigenen Neigungen aus“, gesteht sie. Maryam aus der 8. Klasse hat das Kunstprojekt mit dem Titel Fälscherwerkstatt ganz bewusst gewählt. Und ist begeistert: „Es macht Spaß, die Leute helfen sich gegenseitig und man fühlt sich hier wohl.“ Dazu trägt auch bei, dass mit Museumspädagogin Ingrid Macke – Schwiegertochter von Urenkel Til Macke – und Birgit Kulmer, zuständig für Bildung und Vermittlung, engagierte Kräfte bei der Macke-Spurensuche helfen. So erfahren die Kinder und Jugendlichen viel vom Leben und Werk des bedeutenden Expressionisten August Macke (1887 – 1914). Er lebte als Kind einige Jahre in Bonn und ließ sich 1910 mit seiner Familie wieder in Bonn nieder. Hier in seinem Wohnhaus samt Atelier in der Bornheimer Straße 96 entstand der größte Teil seiner Werke. Heute ist es Museum.

Die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 und 7 bis 10 sind christlich, muslimisch und nicht getauft. Ein Junge aus Russland lernt gerade erst Deutsch an der Schule und hat in einer russlanddeutschen Mitschülerin seine persönliche Dolmetscherin an der Seite. „Dieses Miteinander hat wirklich gezeigt, dass die ‚Sprache der Kunst‘ keine Grenzen kennt“, sagt Antje Maurer. Künstlerische und musische Bildung sei für ihre Schülerschaft von besonderer Bedeutung, könne sie doch helfen, über Nationalitäten-, Sprach- und Religionsgrenzen, über kognitives und körperliches Leistungsvermögen hinaus junge Menschen zu verbinden und Integration gelingen zu lassen. „Als evangelische Religionslehrerin zeige ich meinen Projektteilnehmerinnen und -teilnehmern, dass ich sie über alle Grenzen hinweg annehme und begeistern will“, so Maurer.

Das Projekt Fälscherwerkstatt, gefördert von der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse KölnBonn, fand vom 7. bis 9. November statt. Es wird zusammen mit der Gertrud-Bäumer-Realschule fortgesetzt.