Rat und Hilfe in der JVA Euskirchen

„Menschen in schwierigen Situationen Rat und Stärke geben“, darin sieht Arnulf Linden eine seiner Stärken. Der 53-jährige Pfarrer ist ab Oktober neuer Gefangenenseelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Euskirchen. In der 1996 eingerichteten Anstalt  befinden sich etwa 500 Menschen im offenen Vollzug – Tendenz steigend. Die Täter kommen aus der Region. Sie sind heimatnah untergebracht und […]

„Menschen in schwierigen Situationen Rat und Stärke geben“, darin sieht Arnulf Linden eine seiner Stärken. Der 53-jährige Pfarrer ist ab Oktober neuer Gefangenenseelsorger in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Euskirchen.

In der 1996 eingerichteten Anstalt  befinden sich etwa 500 Menschen im offenen Vollzug – Tendenz steigend. Die Täter kommen aus der Region. Sie sind heimatnah untergebracht und sollen lernen, künftig ein Leben zu führen ohne straffällig zu werden. „Mithelfen, dass dieses Modell weiter entwickelt wird“, ist dabei Lindens Anliegen. Den Gefangenen will er die Möglichkeit bieten, ihre Lebensprobleme aus anderer Sicht zu überdenken. Dabei geht es nicht nur um Schuldfragen. Probleme bei der Resozialisierung spielen ebenfalls eine Rolle: Was geschieht mit der Wohnung? Oder er vermittelt zwischen Gefangenen und ihren Angehörigen. Kontakte knüpft Linden in seiner Sprechstunde oder beim Billard in der JVA-Cafeteria.

Der Fan moderner Literatur – er liest gerade „Tod eines Kritikers“ von Martin Walser – plant bereits eigene Projekte in der JVA. Theaterspielen und ein Literaturgesprächskreis gehören dazu. „In eine andere Rolle zu schlüpfen, kann eine gute Hilfe für Straffällige sein“, so Arnulf Linden. Zunächst wird er sechs Wochen lang von einem Kollegen in Köln-Ossendorf in seinen neuen Arbeitsbereich eingewiesen. Danach wird es eines seiner Hauptziele sein, die Euskirchener Arbeit bekannt zu machen.

Von 1977 bis 1990 arbeitete Arnulf Linden als Gemeindepfarrer in Bad Honnef. Ab 1991 war er als Militärpfarrer in Köln-Wahn tätig. Einzelgespräche und Lebenskundlicher Unterricht waren seine Schwerpunkte. Für jeweils mehrere Monate begleitete er Soldaten ins Ausland, darunter auch nach Sarajewo und Kabul. Der gebürtige Wuppertaler ist mit einer Kinderärztin verheiratet und hat einen Sohn.

Die Einführung von Pfarrer Arnulf Linden findet statt am Sonntag, 5. Oktober 2003, in der Kirche der JVA Euskirchen, Kölner Straße 250, 53879 Euskirchen statt. Der Gottesdienst, in dem auch der bisherige Seelorger, Dekan Rudolf Hebeler, verabschiedet wird, beginnt um 15 Uhr.

 

 

 
 

 

Bad Godesberg-Voreifel / 01.10.2003

 

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