Ökumenische Dimension wachhalten

GMÖ hat neuen Pfarrer: In seiner Heimat Oberhausen gilt er als jemand, der die Dinge in die Hand nimmt. Über drei Jahrzehnte hinweg prägte Helmut Müller das Wirken der Evangelischen Markuskirchengemeinde Oberhausen. 59-jährig trennt er sich von dieser Arbeit und vereint seine bisherigen Tätigkeitsschwerpunkte Weltweite Ökumene, Eine-Welt-Arbeit und Internationale Arbeit seit Anfang Oktober in der […]

GMÖ hat neuen Pfarrer: In seiner Heimat Oberhausen gilt er als jemand, der die Dinge in die Hand nimmt. Über drei Jahrzehnte hinweg prägte Helmut Müller das Wirken der Evangelischen Markuskirchengemeinde Oberhausen. 59-jährig trennt er sich von dieser Arbeit und vereint seine bisherigen Tätigkeitsschwerpunkte Weltweite Ökumene, Eine-Welt-Arbeit und Internationale Arbeit seit Anfang Oktober in der Pfarrstelle des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ). Hier unterstützt der gebürtige Mönchengladbacher die internationalen Verbindungen von sieben Evangelischen Kirchenkreisen der Region um Köln und Bonn.

Der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel freut sich, Helmut Müller am Sonntag, 10. November 2019, um 14 Uhr, beim Partnerschaftsgottesdienst im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Bensberg, Straßen 54 in Bergisch Gladbach-Herkenrath, als neuen Mitarbeiter zu empfangen.

Im Vorfeld stand Müller Rede und Antwort im Interview.

Was leitet Sie in ihrer Arbeit als Pfarrer an?
Für mein theologisches Selbstverständnis und meine Arbeit ist der Gedanke zentral, dass Kirche Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Lebensraum bieten soll, in dem sie die Chancen eines solidarischen und christlichen Miteinanders erfahren können. Ich setze mich ein für eine Kirche, in der Akzeptanz und Wertschätzung für anfangs Fremdes und Ungewohntes Ausdrücke gelebten Glaubens sind. Als Jugendlicher habe ich am meisten von Menschen mit starken körperlichen oder geistigen Handicaps gelernt. In der persönlichen Begegnung haben sie mir Offenheit, Spontanität, Lebensfreude und Authentizität vorgelebt. Sie, die selber auf Hilfe angewiesen waren, wurden mir zu wichtigen Lehrerinnen und Lehrern.

Welche Vorstellungen haben Sie von der Arbeit des GMÖ?
Im Gemeindedienst für Mission und Ökumene werden existenzielle Fragen der Kirche thematisiert. Die Fragen unserer einen, kleinen Welt, einer gerechten Verteilung des Reichtums, eines friedlichen Miteinanders und eines nachhaltigen Umgangs mit der Schöpfung sind hier zentral. Ich möchte dazu beitragen, dass wir die „weltweite ökumenische Dimension“ unserer Kirche wachhalten und neu entdecken. Die internationalen Partnerschaften mit Kirchen unter anderem in Namibia, Tansania, Indonesien eröffnen die Möglichkeit zum Austausch mit Menschen aus fernen Regionen.

Wo liegt die Wirkmächtigkeit des GMÖ?
Bei dem kulturellen Austausch zwischen Menschen geht es auch um Ursachen für die bestehende Verteilungsungerechtigkeit und die katastrophalen ökologischen Folgen des gegenwärtigen Weltwirtschaftssystems. Wir müssen den eigenen begrenzten Horizont erweitern und entdecken, was wir bei uns vor der Haustür verändern sollten, damit es in der einen Welt gerechter und friedlicher zugehen kann. Vor allem reizt es mich, konkrete Schritte der Veränderung miteinander auszuprobieren. Der faire Handel bietet dazu sehr gute praktische Ansätze. Ebenso geht es mir verstärkt darum, durch Begegnungen und durch eine klare Haltung zur Überwindung rassistischer Vorurteile und Strukturen beizutragen.

Text und Foto: gmoe.ekir.de/regionen/koeln-bonn/