Mit Humor gegen Ängste

"Reisewelle" heißt Konstanze Ebels Cartoon zum 29. Juli. ©K.Ebel

Aktuell ist es der Schulbeginn, mal ein kritischer Blick auf die Urlaubszeit und immer wieder die Schutzmaske. In ihren gezeichneten Corona-Gebeten thematisiert Konstanze Ebel die Pandemie und unser aller Umgang damit. Seit dem Lockdown im März malt und reimt die Bad Godesbergerin ihren Kommentar zur Lage: „Lieber Gott, so mit Corona fühle ich mich fast […]

Aktuell ist es der Schulbeginn, mal ein kritischer Blick auf die Urlaubszeit und immer wieder die Schutzmaske. In ihren gezeichneten Corona-Gebeten thematisiert Konstanze Ebel die Pandemie und unser aller Umgang damit. Seit dem Lockdown im März malt und reimt die Bad Godesbergerin ihren Kommentar zur Lage:

„Lieber Gott,
so mit Corona fühle ich mich fast wie Jona.
Ganz allein im Walfischmagen,
wo die Fischabfälle lagen
und die Plastiktüten faulen,
fing er bald schon an zu maulen.
Mist, ich sitze in der Falle.
Und das Klopapier ist alle.“, hieß es etwa Ende März.

Für die Konstanze Ebel sind die bebilderten Verse „so eine Art Selbsttherapie“.

©K.Ebel

Mit vier Kindern in der hauseigenen „Privatschule“ hatte sie kaum noch Momente ganz für sich. So begann sie, um fünf Uhr morgens aufzustehen und bei der ersten Kanne Tee diese Bilder zu malen. „Das ist meine Art, meine Gedanken und Gefühle los zu werden“, so Ebel. Und mit Humor die Angst ein Stück weit zu vertreiben: „Immerhin eine Art, dieser Situation, in der es genug gibt, was einigen ängstigen kann, eine humorvolle Seite abzugewinnen.“

Die Corona-Gebete seien nicht im eigentlichen Sinne Zwiegespräche mit Gott. „Aber sie haben einen wahren Kern, der Fragen stellt, die viele Menschen umtreiben und die sehr wohl in Gebete passen“, erklärt Ebel. Fast täglich entstanden so seitdem Konstanze Ebels Bilder, nachdem der Erstling im Freundeskreis freudig begrüßt wurde. Seitdem sind etwa 150 Cartoons entstanden. Sie hingen bisher in den Fenstern des Café Selig an der Pauluskirche in Bad Godesberg. Manch bebilderter Vers brachte die Besucher und Besucherinnen zum Schmunzeln und Nachdenken.

Konstanze Ebel bei der „Arbeit“: Seit März zeichnete sie rund 150 Corona-Gebete. Foto: privat.

Ebel (45) studierte Kunstgeschichte und Germanistik, machte als Kunsthistorikerin Führungen in Berliner Museen und hat in der Berliner Berhard-Heiliger-Stiftung gearbeitet, dann vier Kinder bekommen. In den vergangenen vier Jahren war sie Presbyterin der Thomas-Kirchengemeinde. Nun leitet sie Kurse für Familien in der Familienbildungsstätte Haus der Familie. „Und bei mir zuhause ist es auch nicht gerade langweilig“, sagt sie schmunzelnd.

Nun endet die Ausstellung im Café Selig, aber es gibt weiterhin nahezu jeden Tag ein Corona-Gebet, veröffentlicht bei Instagram unter @dichtungsding, im Blog oder per Mail auf Anfrage an konstanzeebel@gmail.com.

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