Die Frauenhilfe schlägt Alarm

Die Krankenkassen bewilligen nur noch jede zweite ärztlich indizierte Mutter-Kind-Kur. Das kritisiert die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland. Und bleibt nicht beim Protest stehen. „Aktion Frauensolidarität“ nennt sie ihr Aufbegehren. 40 Mutter-Kind-Kuren finanzieren nun die Mitglieder der Frauenhilfe im Rheinland. Stellen also eine große Geldsumme bereit. „Dies soll nicht die Krankenkassen aus ihrer Pflicht entlassen, sondern […]

Die Krankenkassen bewilligen nur noch jede zweite ärztlich indizierte Mutter-Kind-Kur. Das kritisiert die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland. Und bleibt nicht beim Protest stehen. „Aktion Frauensolidarität“ nennt sie ihr Aufbegehren.

40 Mutter-Kind-Kuren finanzieren nun die Mitglieder der Frauenhilfe im Rheinland. Stellen also eine große Geldsumme bereit. „Dies soll nicht die Krankenkassen aus ihrer Pflicht entlassen, sondern auf den Missstand aufmerksam machen“, betont Heidemarie Theis vom Landesverband der Frauenhilfe.

 



 

Bekam ihre Kur durch die Aktion Frauensolidarität: Irina Sitner.

„Ich war nicht krank genug“, sagt Irina Sitner, eine der betroffenen Frauen. Nach dem Ablehnungsbescheid ihrer Krankenkasse kam sie jetzt nur durch die Aktion Frauensolidarität in die Kur im Schlossmacherheim auf Spiekeroog. Die Kur für Irina Sitner und ihren kleinen Sohn haben zwei Gruppierungen der Frauenhilfe bezahlt, der Kreisverband Lennep und die Diakonische Einrichtungen gGmbH.

Drei Wochen Kur für eine Mutter mit einem Kind kosten 3000 Euro. Die Aktion hatte die Delegiertenversammlung der Frauenhilfe im April beschlossen. Deshalb übernimmt jetzt jeder Kreisverband eine Kur. Um Kuren zu ermöglichen, gegen die schlechte Bewilligungspraxis. Die Krankenkassen hätten im vorigen Jahr im Bereich der Mutter-Kind-Kuren fast ein Fünftel der Kosten eingespart – „deutlich mehr als in jedem anderen Bereich der Gesundheitskosten“, wie die Frauenhilfe kritisiert.

„Meine Tochter hat wieder eine Mama, mit der sie lachen kann und die nicht nur heult oder sie anbrüllt“, sagt eine andere Frau nach ihrer Kur. Ihre Dreijährige sei im vergangenen Winter dauernd krank gewesen. „Eine Mittelohrentzündung nach der anderen.“ Hinzu kamen Streitereien mit ihrem Exmann. Sie sei am Ende ihrer Kräfte gewesen, erzählt die gelernte Apothekenhelferin. Sport, Massagen, psychische Betreuung: Jetzt, sagt die 27-Jährige, „blicke ich wieder positiv in die Zukunft“.

Wer mag, kann die Aktion unterstützen. Spenden auf das Konto der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V., Kontonummer 10 13526016 bei der KD-Bank, BLZ 350 601 90, Stichwort „Frauensolidarität“.



 

 
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