Den Traum von Gottes guter Welt implementieren

Gemeinden laden zu Gottesdiensten am Buß- und Bettag ein: Ein evangelischer Feiertag aber kein freier Tag ist der Buß- und Bettag am Mittwoch, 20. November 2019. Ein fast vergessener Feiertag, der dazu da ist, inne zu halten, umzukehren und die Perspektive zu wechseln. „Ein aufmerksamer Blick in die Welt führt zu der ernüchternden Feststellung, wie […]

Gemeinden laden zu Gottesdiensten am Buß- und Bettag ein: Ein evangelischer Feiertag aber kein freier Tag ist der Buß- und Bettag am Mittwoch, 20. November 2019. Ein fast vergessener Feiertag, der dazu da ist, inne zu halten, umzukehren und die Perspektive zu wechseln. „Ein aufmerksamer Blick in die Welt führt zu der ernüchternden Feststellung, wie nötig ein Perspektivwechsel und die Umkehr zu einer menschengerechten Haltung mit entsprechendem Verhalten sind“, erklärt Superintendent Mathias Mölleken. Frieden sei so sensibel und bedroht; Rechthaberei, maximale Ego-First-Attitüden versperrten das diplomatische und vielleicht auch versöhnende Gespräch. „Rechtspopulismus, Rassismus, oder die Hetze gegen andere erschleichen sich eine erschreckende Zustimmung.“ Vielerorts sei der soziale Zusammenhalt gefährdet. Die Menschen sorgen sich um unser Klima.

Besondere Schubkraft nötig

All dies mahne zum Innehalten, um endlich einen Richtungswechsel zu vollziehen. Damit dies gelingt, brauche es mehr als nüchterne Analysen oder Vorwürfe. „Es braucht eine besondere Schubkraft. Ich spreche von der Rückkehr zum Bild von Gottes guter Welt, in der Frieden und Gerechtigkeit wohnen.“ Diese alte jüdische und ebenso christliche Vorstellung sei weit mehr als nur ein flüchtiger Traum. Gerade wo Menschen um ihre Grenzen und Unzulänglichkeiten wüssten, „gewinnen Liebe und Achtsamkeit ein gutes Einfallstor in Herz und Geist“. Da gelte ein neuer Maßstab, nämlich der Maßstab der Liebe, Rücksicht und, wo nötig, des Widerstandes. Die Bereitschaft zur Ein- und Umkehr ließe sich nicht erarbeiten oder erzwingen, sondern werde in einem ruhigen Moment geschenkt, vielleicht eben auch beim Gebet. Der Buß- und Bettag gebe Gelegenheit, sich gegen ein „alles egal“ zu wehren. „Dieser Feiertag implementiert den Traum von Gottes guter Welt und auch daran, etwas dafür zu tun.“  Die diesjährige Aktion zu Buß- und Bettag steht unter dem Motto: „Alles egal – oder hast du noch Träume?“ – „Nein, es ist nicht egal – Gott schenkt uns Frieden!“, so Mölleken.

Die Kirchengemeinden in Bad Godesberg, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Kreis Euskirchen laden in der Regel in den Abendstunden ab 18 Uhr zu Gottesdiensten ein, damit auch Berufstätige teilnehmen können. Häufig feiern die Protestanten diesen an sich evangelischen Feiertag mit ihren katholischen Schwestergemeinden zusammen.

1532 in Straßburg offiziell eingeführt, wurde der Feiertag 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in fast allen Bundesländern als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen. Im kirchlichen Festkalender hat der Tag seinen festen Platz jedoch nicht verloren.

Hier alle Gottesdienste zum Buß- und Bettag im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel: bgv.ekir.de/alletermine/gottesdienste/

Weitere Infos zum Feiertag und dem Motto: www.busstag.de