„Das geistliche Leben mit neuem Schwung versehen“

Superintendent Kenntner informierte in Swisttal über mögliche Strukturveränderungen in der Kirche „Es brennt jetzt noch nicht. Aber es wird übermorgen brennen.“ Mit diesen Worten beschrieb Superintendent Eberhard Kenntner die Situation der evangelischen Kirchengemeinden. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel unterrichtete fast 50 Presbyterinnen und Presbyter aus den 13 Kirchengemeinden in Swisttal-Heimerzheim über die zurückliegende […]

Superintendent Kenntner informierte in Swisttal über mögliche Strukturveränderungen in der Kirche

„Es brennt jetzt noch nicht. Aber es wird übermorgen brennen.“ Mit diesen Worten beschrieb Superintendent Eberhard Kenntner die Situation der evangelischen Kirchengemeinden. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel unterrichtete fast 50 Presbyterinnen und Presbyter aus den 13 Kirchengemeinden in Swisttal-Heimerzheim über die zurückliegende Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Nach demografischen Prognosen soll die Kirche bis 2030 ein Drittel weniger Mitglieder haben, die Finanzkraft könnte noch stärker zurückgehen. „Deshalb wollen wir jetzt demokratische Entscheidungen treffen“, unterstrich Kenntner.

Denn die Kirchenleitung der EKiR hat den Landessynodalen umfangreiche Vorschläge zur Veränderung der presbyterial-synodalen Ordnung und des Dienst- und Arbeitsrechts vorgelegt, um die Leistungs- und Funktionsfähigkeit der Kirche zu erhalten. Als Beispiele nannte Kenntner den Pfarrdienst. Hier könnte ein geschlossenes System mit klarer Personalplanung eingeführt werden. Dies ginge einher mit einer Einschränkung des freien Pfarrwahlrechtes der Gemeinden. Auf Kirchenkreisebene regt die Vorlage die Bildung von Personalpools an, um Arbeitsfelder wie zum Beispiel die Kirchenmusik zu sichern. Kreissynoden könnten wiederum in den Gemeinden bestimmte Dienste auch verpflichtend einrichten. Kirchenleitende Gremien sollen das Recht zur Veränderung von gemeindlichen und Kirchenkreisgrenzen erhalten. Schließlich beinhalten die Vorschläge die Verpflichtung für die ehrenamtlichen Presbyterinnen und Presbyter, sowie die Pfarrer und Pfarrerinnen, sich fortzubilden.     

 

„Das alles geht nur durch deutliche Verschiebung der Gewichte von presbyterial zu synodal“, so Kenntner. Zu den Vorschlägen sollen die Kirchengemeinden und Kirchenkreise bis Ende September ihre Stellungnahmen abgeben. Endgültige Entscheidungen trifft dann die Landessynode 2007. „Veränderungen entsprechen unserem protestantischen Profil“, betonte Kenntner im Presbyterkonvent. „Ich möchte Sie alle bitten, das geistliche Leben mit neuem Schwung zu versehen.“  

 

 
 

 

Uta Garbisch /

 

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