Verantwortung wahrnehmen

Der Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel ruft zur Beteiligung an der Kommunalwahl am 26. September auf. Das Wahlrecht zu nutzen und so aktiv an der politischen Meinungsbildung mitzuwirken, gehört für Superintendent Dr. Eberhard Kenntner zum Christ-Sein dazu. Der Repräsentant der evangelischen Kirche in den Regionen Bad Godesberg, Euskirchen und linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis appelliert daher an alle Bürgerinnen und […]

Der Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel ruft zur Beteiligung an der Kommunalwahl am 26. September auf.

Das Wahlrecht zu nutzen und so aktiv an der politischen Meinungsbildung mitzuwirken, gehört für Superintendent Dr. Eberhard Kenntner zum Christ-Sein dazu. Der Repräsentant der evangelischen Kirche in den Regionen Bad Godesberg, Euskirchen und linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahrzunehmen.

„Unsere Demokratie funktioniert nur, wenn Menschen ihr Recht auf Meinungsäußerung und Mitbestimmung ausüben.“ Die Kommunalwahl am kommenden Sonntag biete den Bürgerinnen und Bürger die Chance, Einfluss auf die Politik vor Ort zu nehmen. „In der eigenen Stadt oder Gemeinde erfährt man die Auswirkungen der Kommunalpolitik sehr direkt, wenn zum Beispiel ein Jugendzentrum geschlossen wird oder Fördermaßnahmen in sozialen Brennpunkten entfallen,“ ist Eberhard Kenntner überzeugt. Zugleich sei es aber leichter als bei landes- oder bundespolitischen Themen, Politiker auf diese Entscheidungen direkt anzusprechen. „Mit Ratsmitgliedern kann ich ein persönliches Gespräch führen, sie auf die Auswirkungen ihrer Beschlüsse ansprechen, Alternativ-Vorschläge unterbreiten oder meine Kritik äußern,“ ist der evangelische Pfarrer überzeugt.

DIALOGANGEBOTE NUTZEN

Diesen Dialog mit den Wählerinnen und Wählern zu suchen, fordert der Superintendent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel von Politikerinnen und Politikern. Mit Blick auf die Reform von Arbeitslosen- und Sozialhilfe betont er: „Auf die jetzt diskutierten Probleme mit der Hartz-IV-Reform hat nicht nur unsere dritte Diakonische Konferenz bereits im Frühjahr deutlich hingewiesen.“ In der kritischen Phase der beginnenden Umsetzung der Reformen seien die Kommunen mehr denn je auf verlässliche Partner in der Sozialarbeit angewiesen. Die evangelische Kirche sei zu solcher Partnerschaft weiterhin bereit, werde dabei aber ihre Maßstäbe, zum Beispiel an die Frage der Menschenwürde deutlich mit einbringen.

DRÄNGENDE PROBLEME

Vor allem im sozial- und bildungspolitischen Bereich sieht der Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel drängende Probleme in den Städten und Gemeinden: Neben den Auswirkung von Hartz IV ist nach Ansicht der evangelischen Kirche die Betreuung und Versorgung von alten Menschen ein zentrales Thema. „Auch am Ende des Lebens muss die Würde des Menschen unantastbar bleiben. Satt und sauber darf uns da nicht genug sein,“ fordert Eberhard Kenntner. Durch die verstärkte Einführung von Ganztagsschulen gäbe es zudem Anlass zur Sorge, dass die außerschulische Jugendarbeit zunehmend an den Rand gedrängt werde. „Aber gerade die Vielfalt bei Angeboten und Trägern müssen wir in einem von Pluralität geprägten Staat erhalten.“

DANK AN POLITIKER

Nicht zuletzt ist die bevorstehende Kommunalwahl für den Superintendenten Anlass, den Frauen und Männern zu danken, die ihre Kraft und freie Zeit in den Dienst der Kommunalpolitik stellen. Es sei nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen für Gemeinschaftsaufgaben zur Verfügung stehen. „Da machen wir in Kirche und Kommune die gleichen Erfahrungen.“ Wenn Bürgerinnen und Bürger nicht mehr zur Wahl gehen, müssten sie sich auch nicht wundern, wenn die Motivation der politisch Aktiven nachlasse. „Politikverdrossenheit und verdrossene Politik bedingen sich gegenseitig“, so Kenntner. Gründe also genug, am Sonntag das Kommunalwahlrecht auszuüben. 

Der Aufruf zur Beteiligung an der Kommunalwahl ist eine gemeinsame Initiative der drei evangelischen Superintendenten der Region, Eckart Wüster (Kirchenkreis Bonn) Hans Joachim Corts (An Sieg und Rhein) und Eberhard Kenntner (Bad Godesberg-Voreifel).

 

 

 

 
 

 

20.09.2004

 

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