Pressegespräch zur Presbyteriumswahl

Presbyterinnen und Presbyter sind „quasi der ehrenamtliche Vorstand eines mittelständischen Unternehmens“. Mit diesen Worten erläuterte Dr. Eberhard Kenntner (52), evangelischer Pfarrer in Rheinbach und Superintendent in einem Pressegespräch heute die vielfältigen Aufgaben eines Presbyteriums. Mit dabei waren auch Dr. Thomas Woschnik, Brigtte Uhl, und Fabienne Löhr als „Erstwählerin“. „Die Leute sollen wählen gehen“, appelliert Dr. Thomas […]

Presbyterinnen und Presbyter sind „quasi der ehrenamtliche Vorstand eines mittelständischen Unternehmens“.

Mit diesen Worten erläuterte Dr. Eberhard Kenntner (52), evangelischer Pfarrer in Rheinbach und Superintendent in einem Pressegespräch heute die vielfältigen Aufgaben eines Presbyteriums. Mit dabei waren auch Dr. Thomas Woschnik, Brigtte Uhl, und Fabienne Löhr als „Erstwählerin“.

„Die Leute sollen wählen gehen“, appelliert Dr. Thomas Woschnik im Hinblick auf den Wahltermin am 15. Februar. Der 44-jährige Physiker ist im Management eines Unternehmens tätig. Ganz ähnlich sieht er seine Aufgabe im Presbyterium der Kirchengemeinde Euskirchen, dem er seit sieben Jahren angehört. Gestalten und Entscheidungen treffen sind ihm wichtig. „An Gott sollte man schon glauben“, schmunzelt er, als er gefragt wird, ob das nur ein Amt für ‚Fromme‘ ist. Wichtig ist Thomas Woschnik, dass alle Mitglieder dieses Leitungsgremiums „das gleiche Fundament haben“. Und: „Das heißt nicht, dass alle immer einer Meinung sind.“

„Wer Presbyter wählt, wählt die Zukunft der sozialen Verantwortung in unserem Land,“ betonte Eberhard Kenntner im Hinblick auf die Presbyteriumswahl. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel verwies in diesem Zusammenhang auf die vielen Aufgaben im diakonischen und sozialen Bereich und in der Jugend-Arbeit, die evangelischen Kirchengemeinden und Einrichtungen leisten.

„Man kann sehr viel gestalten, hat sehr viele Möglichkeiten“, weiß Brigitte Uhl. Die 63-jährige amtierte 20 Jahre lang als Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg und gibt dieses Amt nun an andere weiter. Für Fabienne Löhr ist wesentlich, „dass man hier mitbestimmen kann“. Die 19-jährige Schülerin aus Rheinbach zählt zu den Erstwählern und wird ihr Wahlrecht nutzen.

 

Zahlen und Fakten

Die Presbyteriumswahl findet in der gesamten Evangelischen Kirche im Rheinland am 15. Februar 2004 statt. Dann bestimmen die Mitglieder von über 800 Gemeinden ihre Leitungsgremien neu. Erstmalig können nun auch schon unter 16-Jährige – soweit sie konfirmiert sind – wählen. Auch Briefwahl ist möglich.

Rund 140 Presbyterinnen und Presbyter engagieren sich ehrenamtlich in den 13 Gemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel für ihre Kirche. Zusammen mit Vertretern aus der hauptamtlichen Mitarbeiterschaft sowie den Pfarrerinnen und Pfarrern entscheiden sie im Rahmen der Kirchenordnung über alle Fragen und Probleme der Gemeinden: Gestaltung von Gottesdiensten, Neubau eines Gemeindezentrums, Einstellung der Kindergartenleiterin oder Aufstellung eines Finanzplanes. Gewählt werden kann jedes Mitglied einer Gemeinde, das am Wahltag 18 Jahre alt ist und im Wahlverzeichnis steht. Die Amtszeit beträgt erstmalig vier statt bisher acht Jahre. Hier vor Ort wird in 11 Gemeinden gewählt. Fest stehen die neuen Presbyterinnen und Presbyter bereits in Flamersheim und Weilerswist. Hier wurden die vorgeschlagenen Kandidaten bereits bestätigt.

Im Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel sind mehr als 49.000 Frauen und Männer wahlberechtigt. Die Zahl der Erstwähler liegt bei 3.370. Jeder fünfte davon ist 14 und 15 Jahre alt. Von den 140 Presbyterstellen sind insgesamt 78 neu zu besetzen. 123 Kandidatinnen und Kandidatinnen bewerben sich um dieses Ehrenamt.

Beruflich spiegeln die Kandidaten die ganze Palette unserer Gesellschaft. Unter ihnen sind Studenten und Juristinnen, Hausfrauen und Lehrerinnen, Rentner, Maurer, Maler und Angestellte, Soldaten und Biologinnen, um nur einige zu nennen. Die jüngsten Kandidaten sind ein 27-jähriger Controler aus Swisttal und eine gleichaltrige Arzthelferin aus Bad Godesberg. Der älteste ist 72 und lebt in Euskirchen.

Bei den letzten Wahlen im Jahr 2000 verzeichnete die Johannes-Kirchengemeinde in Bad Godesberg mit 17,35 Prozent die höchste Wahlbeteiligung, gefolgt von Swisttal mit 14,06 Prozent. 

 

 
 

 

Bad Godesberg-Voreifel / 03.02.2004

 

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