Luther vom Sockel geholt

Sie wollen, dass die Reformation weitergeht. Sie denken, Luther hatte viele gute Gedanken. Aber sie glauben, dass seine Gedanken zum Austausch mit Andersgläubigen reformbedürftig sind. Also haben sich Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Amos-Comenius-Gymnasiums mit dem Reformator auseinander gesetzt. Dazu haben sie die vorhandene Lutherbüste von ihrem Sockel geholt und diesen ganz neu gestaltet. […]

Sie wollen, dass die Reformation weitergeht. Sie denken, Luther hatte viele gute Gedanken. Aber sie glauben, dass seine Gedanken zum Austausch mit Andersgläubigen reformbedürftig sind. Also haben sich Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Amos-Comenius-Gymnasiums mit dem Reformator auseinander gesetzt. Dazu haben sie die vorhandene Lutherbüste von ihrem Sockel geholt und diesen ganz neu gestaltet.

Ausgangspunkt war ein Zitat von Khalil Gibran (*1883 im Libanon; † 1931 in New York City). Er war ein libanesisch-amerikanischer Maler, Philosoph und Dichter christlichen Glaubens. Es lautet: Sagt nicht: „Ich habe die Wahrheit gefunden“, sagt lieber: „Ich habe eine Wahrheit gefunden“.

Die rund 15 Oberstufenschülerinnen und -schüler haben diese Worte in fast 40 Sprachen übersetzt, damit alle sie verstehen. Die Zitate schmücken nun den Luther-Sockel, der auch einen neuen Anstrich erhielt. Luther sitzt jetzt auf einer Bank daneben. Wer will, kann  sich dazu setzen. „Erst wenn man diesen Satz begriffen hat, kann man Dialog mit Andersgläubigen auf Augenhöhe erleben“, so das Resümee der Schüler und Schülerinnen.

Das Kunstwerk „Luther lernt noch etwas“ entstand am 13. Oktober unter der Anleitung von Helgard Rehders (Presbyterin der Johannes-Kirchengemeinde) und Marianne Horling (Leiterin des URI, United Religions Initiative, Bonn). An diesem Tag feierte das  Amos-Comenius-Gymnasium ein vorgezogenes Reformationsjubiläum, weil der der 31. Oktober ja Feiertag und damit schulfrei war. Aktuell kann die neu gestaltete Luther-Installation in der Johanneskirche Bad Godesberg, Zanderstraße 51, besichtigt werden. Im Dezember wird sie in der  Immanuelkirche Bad Godesberg, Tulpenbaumweg zu sehen sein.

Text: Jette Evers/Helgard Rehders/gar

Foto: Marianne Horling