Experiment gelungen

„Ob ich das Geld wohl jemals wiedersehe?“ werden sich manche gefragt haben, als im April 1979 in Düsseldorf der Rheinische EDCS-Förderkreis gegründet wurde. Aber wichtiger als der mögliche Verlust ihrer Kapitalanlage war es den Pionieren der Ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft, neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit auszuprobieren: Kredite statt Spenden, Eigenständigkeit statt Abhängigkeit, Geschäftspartner statt Geber – Nehmer. […]

„Ob ich das Geld wohl jemals wiedersehe?“ werden sich manche gefragt haben, als im April 1979 in Düsseldorf der Rheinische EDCS-Förderkreis gegründet wurde.

Aber wichtiger als der mögliche Verlust ihrer Kapitalanlage war es den Pionieren der Ökumenischen Entwicklungsgenossenschaft, neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit auszuprobieren: Kredite statt Spenden, Eigenständigkeit statt Abhängigkeit, Geschäftspartner statt Geber – Nehmer. Für dieses Experiment in Sachen Gerechtigkeit wollten sie gern ein paar hundert oder tausend Mark riskieren.
Die Förderkreise entstanden, um Einzelpersonen eine Geldanlage bei EDCS zu ermöglichen. „Ursprünglich war die Idee ja gewesen, einen Teil des Rücklagenkapitals der reichen Kirchen des Nordens zu mobilisieren. Mit diesem Geld wollte EDCS arbeiten, aber es kam nicht“, erinnert sich Jörg Baumgarten, Initiator des Rheinischen Förderkreises. Eine zu unsichere Geldanlage und außerdem eine Konkurrenz zu den kirchlichen Entwicklungsdiensten, lautete die Begründung.

Heute sind unter den knapp 3.000 Mitgliedern des Förderkreises immerhin 585 Gemeinden, Kirchenkreise, Diözesen und Landeskirchen. Oikocredit Westdeutscher Förderkreis, wie er jetzt heißt, hält mit Anlagen von rund 23 Millionen Euro gut zehn Prozent des Gesamtkapitals von Oikocredit International. Mit den daraus vergebenen Darlehen konnten sich inzwischen Zehntausende in den armen Ländern eine bessere Existenz aufbauen. Diese Menschen haben sich als verlässliche Partner erwiesen, der weitaus größte Teil der Kredite wird pünktlich zurückgezahlt – und bis heute hat keiner der Oikocredit-Anleger einen Cent verloren. Das Experiment ist also gelungen. 2004 feiert der Förderkreis sein 25-jähriges Bestehen und hofft zum Jubiläum auf viele neue Mitglieder, denn faire Kredite werden in den armen Ländern weiter dringend gebraucht.

 

Im Raum Bonn hat Oikocredit 110 Mitglieder, die rund 1,1 Millionen Euro investiert haben. Dabei sind die Kirchenkreise Bonn und Bad Godesberg-Voreifel, dreizehn Kirchengemeinden – im Bereich Bad Godesberg-Voreifel alle bis auf Meckenheim -, ein Orden und viele Einzelpersonen.

Die Geschäftsstelle des Westdeutschen Förderkreises ist seit 1995 in Bonn angesiedelt, im Haus der Evangelischen Kirche. Hier treffen sich einige Mitglieder regelmäßig, die die Öffentlichkeitsarbeit in der Region planen und sich an Veranstaltungen wie dem Lernfest oder der Buchmesse Migration beteiligen. Sie sind gern bereit, bei Gemeindefesten, Gottesdiensten oder anderen Anlässen über Oikocredit zu informieren, freuen sich aber auch über Verstärkung bei ihrer Arbeit.

Die große Jubiläumsfeier findet übrigens auch in Bonn statt, am 7. Mai 2004 im Haus der Geschichte.
Infos dazu und zu Oikocredit allgemein: Oikocredit Westdeutscher Förderkreis, Adenauerallee 37, 53113 Bonn; Tel.: 0228/92597-38/39; E-Mail: oikocredit.bonn@t-online.de oder im Internet unter

 

 
Vorlage für Gemeindebriefe
Oikocredit
 

 

Bad Godesberg-Voreifel / 15.02.2004

 

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