Augen auf beim Beten

Man sieht, was man singt: Der Chor „Hören und Sehen“ zusammen mit Judith Weichsel. Foto: Michael Bork

Einen Gottesdienst mit und für Gehörlose feiert die Kirchengemeinde Bad Münstereifel am 22. Mai. Ohne, dass wir es mit unseren Augen erkennen können, leben gehörlose und schwerhörige Menschen in unserer Stadt und in unseren Gemeinden, die die Gebärdensprache als Muttersprache sprechen. Eine Sprache, die nicht international gleich ist und im Deutschen auch Dialekte kennt. Eine […]

Einen Gottesdienst mit und für Gehörlose feiert die Kirchengemeinde Bad Münstereifel am 22. Mai.

Ohne, dass wir es mit unseren Augen erkennen können, leben gehörlose und schwerhörige Menschen in unserer Stadt und in unseren Gemeinden, die die Gebärdensprache als Muttersprache sprechen. Eine Sprache, die nicht international gleich ist und im Deutschen auch Dialekte kennt. Eine Sprache in der Poesie und Schönheit ausgedrückt werden kann, in der Gebete gesprochen und Bibeltexte sichtbar werden.

„Manchmal ist das Schließen der Augen beim Beten ein Fehler!“, sagt daher Pfarrerin Judith Weichsel, die den Gottesdienst leitet. Die Gemeinde will einen Gottesdienst feiern, in dem diese besondere Vielsprachigkeit nicht trennt. Mit dabei sind professionelle Dolmetscherinnen, die simultan in die Deutsche Gebärdensprache übersetzen, und der Chor „Hören und Sehen“. Er hat bereits bei der Einführung von Pfarrerin Weichsel gesungen.

Beginn ist am Sonntag, 22. Mai 2016, um 10 Uhr in der Evangelischen Kirche Bad Münstereifel, Langenhecke 33.

Bereits am Mittwoch, 11. Mai 2016, gibt es einen Themenabend „Gehörlosigkeit sieht man nicht!“. Vorgestellt wird die Arbeit von Gehörlosenseelsorgern in der Kirche. Beginn ist um 19 Uhr im Gemeinderaum, Langenhecke 33.

EB/gar